Die Samuraiwespe, Trissolcus japonicus, ist eine nur 2mm grosse Schlupfwespe, die urspünglich aus Asien stammt, aber 2017 erstmals in der Schweiz nachgewiesen wurde. Mittlerweile kommt sie in den Kantonen Zürich Basel-Stadt und Tessin vor. Zusätzlich hat sie sich über ganz Norditalien ausgebreitet. Wie die Wespe nach Europa gelangte ist nicht bekannt, aber vermutlich wurde sie wie die Wanze selbst auch mit Waren aus Asien eingeschleppt. In China ist die Samuraiwespe der Hauptfeind der marmorierten Baumwanze. Für ihre Fortpflanzung legt sie ihre eigenen Eier in die Eier der Wanzen.
|
Wie parasitiert die Wespe die Wanzeneier?
"drumming"
Wenn die Wespe ein Eigelege findet, betastet sie es zunächst mit ihren Antennen, um die Qualität der Eier zu prüfen.
|
EiablageWenn die Eier geignet erscheinen, dreht die Wespe ihren Hinterleib gegen das Ei, faltet die Flügel nach oben und beginnt mit ihrem Legebohrer das Ei anzustechen. Dieser Vorgang dauert etwa 2 Minuten. Am Ende legt die Wespe ein einzelnes Ei in das Wanzenei.
|
"Marking"
Ist das Ei abgelegt, reibt die Wespe ihren Legebohrer über die Oberfläche des Ei und markiert es mit einem chemischen Stoff (Pheromon). Somit kann sie sich "merken", welche Eier schon belegt wurden.
|
Nachdem die Wespe alle Wanzeneier mit ihren eigenen Eiern belegt hat, bleib sie noch bis zu 24h auf dem Gelege sitzen und bewacht es. Andere Wespenweibchen oder Räuber werden angegriffen und verjagt.
Nur wenige Tage nachdem die Wespe die Wanzeneier parasitiert hat, färben sich diese schwarz. Die ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Wespenlarven verpuppt haben. Je nach Temperatur schlüpfen die neuen Wespen nach 2 bis 3 Wochen.
Ist die Samuraiwespe für den Menschen oder Bienen gefährlich?
Nein, die Wespe ist nur 2mm gross und kann den Menschen nicht stechen. Für Honigbienen ist sie keine Gefahr. Die winzigen Wespen interessieren sich nur für Wanzeneier!
Kann die Samuraiwespe ein Problem werden, wenn keine marmorierten Baumwanzen mehr da sind?
Nein, da die Wespen die Wanzen zwar reduzieren, aber niemals ausrotten werden. Würden sie dies tun, würden sie eigene Existenz gefährden. Das passiert in der Natur jedoch nicht. Räuber und Beute stehen im Gleichgewicht.
Kann sich die Samuraiwespe so stark vermehren, dass sie selbst ein Problem wird?
Nein, da auch sie einen Gegenspieler hat. Auch die Larven der Samuraiwespe können von einer Schlupfwespe (Acroclisoides sinicus) befallen werden. Diese Wespe legt ihre Eier in Wanzeneier ab, die bereits von der Samuraiwespe belegt wurden. Solche Wespen nennt man in der wissenschaftlichen Sprache Hyperparasitoide. Die metallisch grünen Wespen wurden erst kürzlich in Europa nachgewiesen.